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Ray Alder: II (Review)
Artist: | Ray Alder |
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Album: | II |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 51:23 | |
Erschienen: | 02.06.2023 | |
Website: | [Link] |
"What The Water Wants" war 2019 ein unerwartetes Highlight, und nun ist das Überraschungsmoment zwar weg, doch - Spoiler - was "II" angeht, darf man berechtigterweise konstatieren, dass sich RAY ALDER langfristig, falls er das denn neben A-Z und seiner bisherigen Hauptband Fates Warning möchte (deren Zukunft ungewiss ist), als Solokünstler etablieren kann.
Die neuen Songs des gebürtigen Texaners zeigen auf sehr anschauliche Weise, wie meisterhaft er zwischen kühler Distanz und anheimelnder Wärme pendelt - eingebettet in passenderweise abwechselnd schmiegsamen und aufbrausenden Prog Metal light, dem Superlative sympathischerweise fremd sind. Expressiv gehen die Instrumentalisten jedenfalls selten zu Werke, etwa wenn in ´Silence The Enemy´ orientalische Melodien die Bridge auflockern oder die Gitarre in ´Those Words I Bled´ die Vocals streckenweise doppelt.
Nach der vorhersehbaren, Fates-kompatiblen Einstiegs-Elegie ´This Hollow Shell´ reicht Alder mit ´My Oblivion´ einen unverwechselbar melodischen Heavy-Rocker ein, bei dem die knackige Rhythmusgruppe - wieder mit dem satt punchenden Ignite-Drummer Craig Anderson - ihre Trümpfe ausspielt. Lords-of-Black-Gitarrist Tony Hernando hat zudem ein feines Händchen für Riff-Breitseiten in ultra-tiefen Registern, die er wiederum mit komplexen Voicings und Leads/Solos konterkariert.
Diese Janusköpfigkeit macht insbesondere das beispiellos dynamische ´Waiting For Some Sun´ zu einem Highlight der Platte - auch weil es eben dem unterschwellig treibenden ´Hands Of Time´ über eine der stärksten Vocal-Lines auf "II" verfügt. Zum Ende hin wird´s noch einmal richtig geil, erst mit dem "Inside Out"-verdächtigen ´Passengers´ und dann mit dem fast achtminütigen Gefühlswechselbad ´Changes´.
FAZIT: Auf "II" ist natürlich RAY ALDERs one-of-a-kind-Stimme der Dreh- und Angelpunkt, doch detailverliebte Instrumentalparts, bei denen der unauffällige Teufel im Detail steckt, zeichnen das Album fast in gleichem Maße aus. Dessen ungeachtet handelt es sich um für den Fates-Warning-Sänger ziemlich typische Songs zwischen kantigem Hardrock und Progressive Metal der klassischen Sorte, die jenen seines vier Jahre alten Debütalbums mehr oder minder ebenbürtig sind.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. This Hollow Shell (06:02)
- 2. My Oblivion (04:36)
- 3. Hands Of Time (06:08)
- 4. Waiting For Some Sun (04:29)
- 5. Silence The Enemy (04:41)
- 6. Keep Wandering (05:51)
- 7. Those Words I Bled (05:51)
- 8. Passengers (05:51)
- 9. Changes (07:45)
- Bass - Tony Hernando, Mike Abdow
- Gesang - Ray Alder
- Gitarre - Tony Hernando, Mike Abdow
- Schlagzeug - Craig Anderson
- What the Water Wants (2019) - 13/15 Punkten
- II (2023) - 12/15 Punkten
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